Was versteht man unter chirurgischen Eingriffen, wie lassen sich diese klassifizieren und welche Rolle spielt dabei chirurgisches Nahtmaterial?
Bei einem chirurgischen Verfahren wird ein Eingriff am oder im Körper einer/s Patientin/Patienten zum Zwecke der Therapie oder Diagnostik vorgenommen. Dabei wird manuell Gewebe geschnitten oder genäht, um Erkrankungen, Verletzungen oder Deformitäten zu behandeln. Dieses Verfahren bezeichnet man auch als chirurgischen Eingriff oder Operation.
Chirurgische Eingriffe lassen sich in endoskopische Eingriffe (geschlossene Operationen) und offene Operationen einteilen.
Geschlossene vs. offene Operationen
Bei geschlossenen Operationen wird die Endoskopie eingesetzt, bei der die Haut der/s Patientin/Patienten nicht geschnitten wird, sondern nur von einer Nadel durchstochen und eine Sonde mit einer Videokamera und die benötigten chirurgischen Instrumente eingesetzt werden, um gezielt auf betroffene Stellen zugreifen zu können.
Bei offenen Operationen erfolgt der operative Zugang durch große Schnitte in Haut und Gewebe. Dabei ist der größte Vorteil die gute Überblickbarkeit der Organe und Strukturen sowie das große Operationsfeld. Nachteilig sind kosmetische Unannehmlichkeiten wie große Narben, die postoperativ zu Wundkomplikationen führen können.
Viele verschiedene medizinische Fachdisziplinen setzen Operationen als Heilmethode ein. Einige Beispiele sind die Oralchirurgie, die Kieferchirurgie, plastische Chirurgie, Ophtalmologie, Veterinärchirurgie, Dermatologie uvm.
Die vier Formen von Operationen
Chirurgische Eingriffe lassen sich je nach Dringlichkeit in vier Formen unterteilen:
Notoperationen, die so schnell wie möglich erfolgen, dringliche Operationen, die innerhalb von Stunden durchgeführt werden sollten, frühelektive Operationen und elektive Operationen, wie der Ersatz eines Kniegelenks, der so lange warten kann, bis optimale Voraussetzungen für das Wohlbefinden der/s Patientin/Patienten während und nach dem operativen Eingriff geschafft werden kann.
Bei chirurgischen Eingriffen werden viele verschiedene Techniken angewandt. Bei einigen Operationen wird Gewebe wie beispielsweise Abszesse oder Tumore entfernt. Anderen wiederum öffnen Blockierungen oder schaffen neue Anschlüsse für Arterien und Venen, um unterversorgte Körperregionen mit zusätzlichem Blut zu versorgen.
Die drei Operationstechniken und die Wichtigkeit von medizinischem Nahtmaterial
Die Operationstechniken können in drei Phasen unterteilt werden:
- Der Zugang
- Die Operation im engeren Sinne
- Der Verschluss des Zugangs, für den meistens chirurgisches Nahtmaterial zum Vernähen der Wunde verwendet wird
Somit erfolgt ein chirurgischer Eingriff im Regelfall nach einem standardisiertem Ablauf.
Dies hilft vor allem jungen Chirurginnen und Chirurgen sowie größeren Operationsteams eine konstante Qualität zu erzielen.
Um unerwünschte Wundkomplikationen wie Infektionen zu vermeiden, die in manchen Fällen durch Dehiszenz verursacht werden, ist es umso wichtiger auf das optimale Nahtmaterial zu setzen!